Zuhause arbeiten. Für viele ein Optimum der individuellen und modernen Arbeitsplatzgestaltung. Und ein richtiges Büro oder einen festen Arbeitsplatz, das brauche ich als moderner Mensch doch nicht – ich arbeite einfach auf dem Küchentisch. Macht am wenigsten Aufwand und außerdem passt da alles so schön hin.
Genauso fängt es an und es schleichen sich beispielsweise Rücken-, Nacken- oder Handgelenksschmerzen ein.
Aber was kann man nun tun, um sich zu Hause einen gesunden Arbeitsplatz einzurichten?
Was ist Ergonomie überhaupt?
Ergonomie beschreibt in erster Linie die Gesetzmäßigkeit menschlicher Arbeit. Das Wort Ergonomie kommt von ergon = Arbeit, Werk und nomos = Regel,
Dasselbe soll natürlich auch für Selbständige und Unternehmer gelten. Denn vor allem für selbständig tätige Personen ist es wichtig, seinem Körper Gutes zu tun. Ist er doch unser Kapital! Auch, wenn ich meinen Arbeitstag sitzend im Homeoffice verbringe.
Für Arbeitnehmer ist alles geregelt.
Ja, richtig gelesen. Für Arbeitnehmer gibt es Gesetze und Vorgaben, wie ein Arbeitsplatz eingerichtet werden muss, z.B.
- Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
- Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV)
- DIN EN ISO 9241
- DIN EN ISO 10075
Wenn diese Vorgaben eingehalten werden, kann man zusammengefasst sagen, dass Bürostuhl, Schreibtisch und Bildschirm aufeinander abgestimmt sind.
Und ja, für uns Selbständige gibt es diese Vorgaben nicht. Theoretisch kann ich auch auf dem alten, kaputten Campingstuhl sitzen. Aber diese Verordnungen bilden eine gute Grundlage, um einen gesunden Arbeitsplatz im Homeoffice einzurichten.
Besonders zu beachten sind hier Schreibtisch und Stuhl, da sie am ehesten auf die eigenen Körpermaße angepasst werden können und auch sollten, damit auch beim längeren Sitzen Verspannungen und gesundheitlichen Schäden vorgebeugt werden kann.
Wie kann ich meinen Heimarbeitsplatz ergonomisch gestalten?
Zuerst einmal sollte man sich wirklich davon verabschieden, auf dem Küchentisch zu arbeiten. Richten Sie sich ein richtige Büroecke ein – und sei sie noch so klein.
- Bildschirm
Der Bildschirm sollte ausreichend groß sein (z.B. 22 oder 24 Zoll). Die Bildschirmoberkante sollte dabei in etwa auf Augenhöhe sein, nicht höher. - Schreibtisch
Der Schreibtisch. Das Thema im Homeoffice. Und ich muss sagen, auch mein Schreibtisch erfüllt diese Bedingungen nicht, ich habe aber eine gute Lösung für mich gefunden.
Der Schreibtisch sollte im Idealfall mindestens 80 cm tief und 160 cm breit sein und sollte – je nach Körpergröße – nicht höher als 18-30 cm über der Sitzfläche liegen. Die Unterarme sollten waagerecht auf dem Schreibtisch aufliegen.
Achten Sie darauf, dass Beinbewegungen möglich sind, ohne sich in Kabeln o.ä. zu verheddern. Allgemein wird die Nutzung eines höhenverstellbaren Schreibtisches empfohlen. Aber wie gesagt, daran arbeite auch ich noch … - Der Stuhl
Aus eigener Erfahrung: Der Bürostuhl ist wirklich wichtig. Nach einigen Jahren auf meinem alten Stuhl mit zunehmender „Sitz-Zeit“ (durch immer größere Auslastung) habe ich langsam aber zunehmend Rückenprobleme bekommen. Zusätzlich war das Material der Sitzfläche (der Stuhl hatte damals eine Art „Netzbezug) nach stundenlange Sitzen wirklich unbequem.
Aber auf was sollte man nun – neben einem ansprechenden Design achten?
Vor allem einmal sollte man nicht auf dem Esszimmerstuhl arbeiten. Der Stuhl muss individuell auf seinen Nutzer anpassbar sein und sollte eine wechselnde Arbeitshaltung ermöglichen (keine starre Rückenlehne, höhenverstellbar). Die Beine sollten beim Sitzen um ca. 90° angewinkelt sein, während die Fußsohlen gerade auf dem Boden stehen. Die Oberschenkel sind dabei waagerecht zur Sitzfläche. Beim Anlehnen an den Stuhl sollten die Kniekehlen etwa zweifingerbreit über die Sitzvorderkante hinausragen. Die optimale Sitzhöhe liegt (je nach Nutzer) zwischen 42-53 cm bei einer Sitzbreite von 40-48 cm. - Raum / Homeoffice
Im Homeoffice gibt es hier keine wirklichen Regeln, wie z.B. in einem Großraumbüro. Allerdings sollte hier darauf geachtet werden, dass der Arbeitsplatz – und wenn es nur ein Sichtschutz ist – optisch vom Rest der Wohnung getrennt wird. Hier kann man durchaus einfallsreich sein und kann auch nach unkonventionellen Lösungen suchen.
Die Temperatur sollte mindestens 20 bis 22 Grad betragen und es sollte für eine optimale Luftfeuchtigkeit gesorgt werden (40-60 %). Hierbei helfen ausreichendes Lüften, Luftbefeuchter, aber auch großblättrige Pflanzen. - Lichtverhältnisse
Das Licht – eine Sache für sich und oft vernachlässigt. Soweit möglich ist natürliches Tageslicht für Bildschirmarbeitsplätze natürlich optimal. Auf dem Tisch sollte keine direkte Beleuchtung scheinen, hier sind Wandstrahler besser geeignet. Achten Sie darauf, dass beim Schreiben keine Schatten auf Tastatur oder Schreibblock fallen. Und: Platzieren Sie Ihren Schreibtisch nicht frontal vor einem Fenster.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß und Freude beim Umsetzen. Und übrigens: Beim Design und der Gestaltung sind Ihnen im Homeoffice keine Grenzen gesetzt!