Du sitzt an deinem Schreibtisch und willst eigentlich produktiv sein. Aber irgendwie findest du den wichtigen Vertrag nicht, die Stifte sind mal wieder verschwunden und der Berg an Papierkram wächst dir über den Kopf. Genauso verhält es sich oft auch digital: Wichtige Dateien sind unauffindbar in den Tiefen deines Computers vergraben, der Desktop quillt über vor Icons und im E-Mail-Postfach herrscht das reinste Chaos.
Diese Unordnung, ob digital oder analog, kostet Zeit, Nerven und letztendlich auch Geld. Studien belegen, dass wir bis zu 30% unserer Arbeitszeit mit Suchen verbringen!
Mit der 5S-Methode kannst du Ordnung und Sauberkeit an deinem Arbeitsplatz schaffen – sowohl am physischen Schreibtisch als auch in deinem digitalen Arbeitsbereich. So steigerst du deine Effizienz und sparst wertvolle Zeit. Und nebenbei tust Du auch gleich noch was für Deine Work-Life-Balance.
Was ist die 5S-Methode?
Die 5S-Methode ist ein japanisches Ordnungssystem, das ursprünglich aus der Produktion kommt und eng mit dem Toyota-Produktionssystem verbunden ist. Aus diesem stammen auch andere bekannte Methoden wie Kanban. Die 5 S stehen für fünf japanische Wörter, die mit S beginnen: Seiri, Seiton, Seiso, Seiketsu und Shitsuke. Übersetzt bedeuten diese: Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin.
Seiri (Sortieren)
Bevor du mit dem Aufräumen beginnst, solltest du erst einmal alles aussortieren, was du nicht mehr benötigst. Sei dabei rigoros! Alles, was du seit einem Jahr nicht mehr in der Hand hattest, kann wahrscheinlich weg. Das gilt natürlich auch für deine digitalen Daten!
Hier ein paar Tipps für die analoge und digitale Welt:
Analog: Leere deinen Papierkorb regelmäßig. Digitalisiere alte Dokumente, die du aufbewahren musst. Verschenke oder verkaufe Dinge, die du nicht mehr brauchst, aber noch zu schade zum Wegwerfen sind.
Digital: Lösche überflüssige Dateien und E-Mails. Deinstalliere Programme, die du nicht mehr nutzt. Entferne ungenutzte Lesezeichen in deinem Browser.
Seiton (Systematisieren)
Nachdem du alles aussortiert hast, geht es darum, Ordnung zu schaffen. "Alles hat seinen Platz" lautet die Devise. Überlege dir, wo du welche Gegenstände am besten aufbewahrst, damit du sie schnell findest, wenn du sie brauchst. Achte dabei auch auf die Ergonomie an deinem Arbeitsplatz. Das gilt genauso für deine digitale Ablage!
Beispiele für Ordnungssysteme:
Analog: Ablagesysteme für Dokumente, Schubladenorganizer für Stifte und andere Kleinteile, Regale und Schränke für Ordner und Bücher.
Digital: Ordnerstrukturen auf deinem Computer, Cloud-Speicher für die Ablage von Dokumenten, Labels und Kategorien für E-Mails.
Seiso (Säubern)
Ein sauberer Arbeitsplatz ist die Grundlage für effizientes Arbeiten. Reinige deinen Arbeitsplatz daher regelmäßig. Denke dabei auch an die "versteckten" Bereiche wie Tastatur, Monitor und Telefon. Auch digital solltest du regelmäßig "sauber machen"!
Analog: Wische deinen Schreibtisch regelmäßig ab, reinige deine Tastatur und deinen Bildschirm.
Digital: Entferne temporäre Dateien und Cookies, defragmentiere deine Festplatte, aktualisiere deine Software.
Seiketsu (Standardisieren)
Damit die Ordnung und Sauberkeit nicht nur von kurzer Dauer sind, solltest du Standards festlegen. Erstelle Checklisten und Routinen, damit du die 5S-Methode langfristig umsetzen kannst.
Analog: Lege feste Zeiten für das Aufräumen und Putzen deines Arbeitsplatzes fest.
Digital: Richte automatische Backups ein, plane regelmäßige Updates und Bereinigungen deines Systems.
Shitsuke (Selbstdisziplin)
Der letzte und vielleicht wichtigste Schritt ist die Selbstdisziplin. Die 5S-Methode ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Halte dich an deine Standards und Routinen und optimiere sie immer weiter.
Mit der 5S-Methode geht es um keine einmalige Hauruck-Aktion, sondern darum, langfristig eine Kultur der Ordnung und Sauberkeit zu schaffen und diese kontinuierlich zu verbessern.
Die 5S-Methode lässt sich nicht nur auf den Schreibtisch oder den Computer anwenden. Auch andere Bereiche, wie z.B. die Ablage von Unterlagen, die Organisation von Besprechungen oder sogar die Planung von Projekten können von den Prinzipien der 5S-Methode profitieren.
Hier ein paar Beispiele:
Ablage: Sortiere deine Unterlagen regelmäßig aus und archiviere, was du nicht mehr benötigst. Richte ein übersichtliches Ablagesystem ein, damit du alle wichtigen Dokumente schnell findest.
Besprechungen: Plane Besprechungen sorgfältig und bereite sie gut vor. Sorge dafür, dass alle Teilnehmer die notwendigen Unterlagen haben und dass die Besprechung im Zeitrahmen bleibt.
Projekte: Definiere klare Ziele und Aufgaben für deine Projekte. Erstelle einen Zeitplan und halte dich daran. Sorge dafür, dass alle Projektbeteiligten die notwendigen Informationen haben.

Vor- und Nachteile der 5S-Methode
Vorteile:
Mehr Effizienz: Du sparst Zeit und Nerven, da du alles schnell findest und dich besser konzentrieren kannst.
Weniger Stress: Ein aufgeräumter Arbeitsplatz sorgt für ein angenehmeres Arbeitsumfeld und reduziert Stress.
Verbesserte Qualität: Durch Ordnung und Sauberkeit werden Fehler vermieden und die Qualität der Arbeit erhöht.
Höhere Motivation: Ein ordentlicher Arbeitsplatz motiviert und steigert die Arbeitsfreude.
Nachteile:
Zeitaufwand: Die Einführung der 5S-Methode erfordert Zeit und Engagement.
Widerstand: Manche Mitarbeiter könnten Veränderungen gegenüber skeptisch sein.
Disziplin: Die 5S-Methode erfordert Disziplin und die Bereitschaft, sich an die neuen Standards zu halten.
Work-Life-Balance und die 5S-Methode
Gerade für Selbstständige, die oft Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen, ist eine gute Organisation das A und O. Die 5S-Methode kann dabei helfen, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass er effizientes Arbeiten ermöglicht und somit mehr Zeit für andere Dinge bleibt. Stell dir vor, du startest deinen Arbeitstag an einem aufgeräumten Schreibtisch, sowohl digital als auch analog. Du weißt genau, wo du was findest und kannst direkt mit deinen Aufgaben loslegen. Das spart Zeit und Nerven und gibt dir mehr Freiraum für deine Familie, deine Hobbys oder einfach zum Entspannen.
Hier ein paar Tipps, wie du mit der 5S-Methode deine Work-Life-Balance verbessern kannst:
Definiere feste Arbeitszeiten: Auch wenn du selbstständig bist, ist es wichtig, klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Lege feste Arbeitszeiten fest und halte dich daran. So verhinderst du, dass die Arbeit dein Privatleben zu sehr dominiert.
Plane Pausen ein: Regelmäßige Pausen sind wichtig, um deine Konzentration und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Nutze die Pausen, um dich zu erholen und neue Energie zu tanken. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz lädt zum Verweilen ein und hilft dir, deine Pausen bewusst zu genießen.
Gestalte deinen Arbeitsplatz so, dass er einladend wirkt: Ein angenehmes Arbeitsumfeld trägt zu deiner Motivation und deinem Wohlbefinden bei. Sorge dafür, dass dein Arbeitsplatz hell, freundlich und gut belüftet ist. Dekoriere ihn mit Pflanzen oder Bildern, die dir Freude machen.
Nutze die 5S-Methode auch für deine digitale Organisation: Ein aufgeräumter Computer und ein übersichtliches E-Mail-Postfach tragen ebenfalls zu einem entspannten Arbeitsalltag bei. Sortiere deine Dateien, lösche überflüssige E-Mails und richte Filter ein, um deine Inbox sauber zu halten.
Fazit
Mit der 5S-Methode kannst du Ordnung und Sauberkeit an deinem Arbeitsplatz schaffen – sowohl analog als auch digital. So steigerst du deine Effizienz, sparst wertvolle Zeit und reduzierst Stress. Probiere es einfach mal aus! Du wirst sehen, wie viel einfacher und angenehmer die Arbeit ist, wenn du einen aufgeräumten und organisierten Arbeitsplatz hast.
Du fühlst dich überfordert und weißt nicht, wo du anfangen sollst?
Als virtuelle Office Managerin unterstütze ich dich gerne bei der digitalen Büroorganisation und zeige dir, wie du die 5S-Methode in deinem Arbeitsalltag umsetzen kannst.
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